Nachdem sich der WKC bereits seit 2008 durch den Rücktritt des Vorstandes nur in kommissarischer Leitung befand und eine Wahlversammlung mangels Beteiligung scheiterte, trat der amtierende Vorstand im April 2009 zur Jahreshauptversammlung das schwere Amt der Vereinsführung an. Zu diesem Zeitpunkt stellte sich der Verein als „Möchtegern-Vereinigung“ einzelner Gruppierungen und Interessengruppen dar, die keinesfalls miteinander wollen und schon gar nicht miteinander können. Mit einer locker freundschaftlichen Art und vielen vertrauensbildenden Einzelgesprächen gelang es uns, das Vertrauen der einzelnen Vereinsmitglieder wieder zu gewinnen und sie zu aktiverem Mitarbeiten in „Ihrem Verein“ zu bewegen. Dieser vertrauensvolle und nach allen Seiten gesprächsoffene Weg ist bis heute Leitlinie des Vorstandes. Als 1. Vorstand möchte ich an dieser Stelle den vielzitierten Satz bemühen „Sprechenden Menschen kann geholfen werden“, denn ich sehe den WKC in erster Linie als das, was er aus seiner rechtlich definierten Begrifflichkeit ist: EIN VEREIN!!! Das definiere ich ganz persönlich als Vereinigung von Verrückten, die Teile ihrer Freizeit opfern, um
gemeinsam sich und anderen Spass zu bereiten, das karnevalistische Brauchtum zu pflegen und noch mehr Verrückte mit dem närrischen Virus zu infizieren!“
An dieser Stelle möchte ich mein Selbstverständnis des Wortes „Verein“ noch einmal erörtern. Für mich als Individualist ist es auch nach 10 Jahren Mitgliedschaft nicht immer leicht, meine ganz persönlichen Interessen und egoistischen Ziele und Gedanken dem Vereinsgedanken unterzuordnen. Aber genau darin liegt das, was ich inzwischen als meine Vereinsmaxime und, wie auch die letzten Veranstaltungen gezeigt haben, als einzig richtige und für unseren Verein gangbare Richtlinie bewiesen hat! Und so möchte ich dem WKC als Leitsatz (und vielleicht als Erfolgsrezept) für die nächsten Jahre mitgeben:
„Bringt Eure persönlichen Gedanken, Ideen, Vorschläge ein. Akzeptiert aber auch den Gemeinschaftswillen Eures Vereins und lernt mit Ablehnung Eurer möglicherweise besten Idee zu leben, ohne dies als persönliche Zurückweisung zu verstehen.
Nur so kann der WKC als Verein, als Einheit nach Außen auftreten und Veranstaltungen gestalten, die Menschen gut unterhalten. Und das sollte oberste Aufgabe eines Karnevalvereins sein und auch bleiben!!!“
Die letzten 12 Monate haben gezeigt, wer zum Verein steht, wer sich engagieren will und kann, wer sich nur als Person profilieren will, wer sein demokratisches Mitspracherecht in einem Verein nutzt oder nur mit Frust und Abwendung reagiert. Und ich darf in meinem Namen und auch meiner Vorstandskollegen resümieren: Es war gut so. Wir haben den WKC wieder zu einer Einheit von Individualisten gemacht, die alle das gleiche Ziel verfolgen. Bitte tut mir ganz persönlich den Gefallen und bleibt kritisch, bringt eure Ideen ein und seid Euch nicht zu schade, die eine oder andere Stunde der Gruppe von Verrückten zu widmen, die die Welt als WKC kennt!
Wenn man das in wirtschaftlich schweren Zeiten als Vorstand begleiten darf, kommt das Gefühl einer Bergbesteigung auf 8000m auf.
Das erste Basislager ist noch schnell zu erreichen und alle bleiben dabei. Bis zum Basislager 2 verlieren einige die Kondition und Lust und verlassen die Gruppe der Mutigen, die den Gipfel erreichen wollen. Im Basislager 3 zeigt sich, wer bereit ist den inneren Schweinehund zu Gunsten des Teams zu überwinden. Und alle, die dann noch Kraft haben und verstehen, dass es einzig das Team aus Sherpas, Planern und Machern ist, das den Berg GEMEINSAM bezwingt, die erreichen den Gipfel!
So ähnlich war das letzte Jahr aus meiner und der Sicht meiner Vorstandskollegen, denen ich an dieser Stelle für ihr Engagement danken möchte.
Nach einer Phase der Ruhe stützten wir uns in das Abenteuer Pulsnitz. Da dieser Ausflug zum befreundeten Karnevalsverein PUKAVA in der Vergangenheit einigen Kopfschmerz bereitete, wurde die Teilnahme am Sommerfest in Pulsnitz zur „Chefsache“ erklärt und jeder war eingeladen mit zu tun.
Am Ende fuhr ein Team aus Unerschrockenen auf eigene Rechnung (also ohne die Vereinskasse zu belasten) nach „Pfefferkuchen-City“ und holte den Titel im Badewannenrennen.
Diese Art von Ausflügen dürfte, aus meiner persönlichen Sicht, ruhig öfter stattfinden, um den Vereinsgedanken zu fördern. Denn Jeder, der nicht dabei war, hat was verpasst!
Weiter ging es im Vereinsleben mit der Teilnahme am Umzug anlässlich des 50. Plauener Spitzenfestes. Als Teil der Abordnung des „Vereins Vogtländischer Carnevalisten“ sorgten wir in kleiner, aber feiner Formation für einiges Aufsehen und machten auf unseren WKC aufmerksam.
Seit seiner Wahl bemühte sich der Vorstand auch um stetige Steigerung der Zahl an aktiven Mitgliedern. Dass uns dies gelungen ist, zeigt sich an Neumitgliedern wie Ronny Wilczek, Rene Wilde, Tina Perschke, Tobias Rüdiger und Denise Dürr. Sie haben durch ihre Arbeit für den WKC den Verein deutlich voran gebracht, neue Ideen, Sponsoringgelder und Inspiration eingebracht. Dafür herzlichen Dank und die Bitte an Euch:
„Nachdem Ihr den „chaotischen“ Haufen WKC kennen und hoffentlich auch lieben gelernt habt, bleibt uns treu, denn genau solche Leute, wie Ihr es seid, machen aktives Vereinsleben aus.“
Vielen Dank auch an Thomas Reichelt, der „fast freiwillig“ die Regie bei der Neugestaltung unseres Umzugshängers übernahm.
Nach vielen Jahren des Nichtstuns stand eine Komplettsanierung unseres fahrbaren Aushängeschildes auf dem Plan. Neben der optischen Renovierung ging es vor allem auch um die Straßentauglichkeit unseres „Party-Panzers“. Los ging es im Oktober. Nach dem Abriss der alten, vermoderten Holzbeplankung offenbarte sich das ganze Ausmaß der nötigen Arbeiten. Nach einem Vorstands- und Mehrheitsbeschluss der Mitglieder wurden Anhängergabel, Träger und die komplette Holzbeplankung erneuert. An dieser Stelle herzlichen Dank an die Unermüdlichen, die auch ihre Adventswochenenden opferten, um den „neuen“ WKC - Hänger zu vollenden. Der „neue“ Party-Panzer belastet allerdings auch die Vereinskasse. Da neue (wetterfeste) Gestaltung, Umbau und Hallenmiete nicht für Lau zu bekommen waren, mussten wir die Vereinskasse mit gut 600 Euro bemühen, was angesichts von 2 „aktiven Fahrten“ pro Jahr( beim Plauener Karnevalsumzug und dem Greizer Rosenmontagszug) evtl. zu überdenken ist. Trotz alledem gilt unser herzlicher Dank all Jenen, die sich stunden- und tagelang in kalten Hallen herumgetrieben und das „Gesamtkunstwerk“ WKC - Hänger vollendet haben. Die tollen Auftritte unseres WKC - Hängers, seiner Besatzung und deren Begleitungen sowie die positive Resonanz tausender Zuschauer geben uns Recht. Nur so können wir den karnevalistischen Gedanken auch weiter tragen und neue Besucher für unsere Veranstaltungen begeistern. Vielen Dank an dieser Stelle auch an all unsere Sponsoren und Unterstützer in Sachen Hängerumbau.
Durch unser Mitlied Ronny Wilczek wurde im Herbst die Idee geboren, das Fahnenschwingen als Bereicherung unserer Programme und der Außenwirkung des WKC zu etablieren. Mit viel Engagement und eigener finanzieller Aufwendungen ist es Ronny gelungen, ein neues Aushängeschild des Wemaer Karneval Clubs zu schaffen. Vielen Dank an Dich und die unermüdlichen Mitstreiter. Inzwischen hat sich die „Fahnengarde Vogtland“ als eigene Sportsektion unseres Vereins gegründet und verwaltet ihre Finanzen selbst. Diese Entscheidung fiel, um sich über die rein karnevalistische Arbeit des WKC hinaus während des gesamten Jahres um Auftritte, Wettkämpfe und sportlichen Austausch zu engagieren. Dass diese Trennung nach Außen sinnvoll ist, zeigt sich an ersten Auftrittsanfragen, Einladungen zu Meisterschaften und einem enormen Interesse an der Fahnengarde im gesamten Vogtland. Inzwischen hat die Fahnengarde das Recht, offiziell die Wappen des Vogtlandkreises, der Stadt Plauen und seit kurzem auch der Stadt Markneukirchen zu führen. Was hier in wenigen Monaten entstanden ist und geleistet wurde, erfüllt uns als Vorstand mit großem Stolz und zeigt, wie gute Vereinsarbeit funktionieren kann.
Der Sektionsvorstand besteht aus Ronny Wilczek, Mike Roscher und Jürgen Laitzsch. Sie sind dem WKC als Trägerverein Rechenschaft schuldig und haben die schwere Aufgabe übernommen, das Fahnenschwingen weiter zu etablieren und bekannt zu machen. „Trotz aller Anfangsprobleme und finanzieller Schwierigkeiten ist Ungeduld bei der Umsetzung Eurer tollen Ideen der falsche Weg. Nehmt alle Mitglieder mit auf die gerade beginnende und spannende Reise. Die Unterstützung des WKC - Vorstandes ist Euch gewiss!“
Nach mehreren weniger erfolgreichen Versuchen, dem WKC ein eigenes musikalisches Aushängeschild zu geben, ist uns das in der vergangenen Saison endlich gelungen. Auf Idee von Ronald Borrmann konnte der bekannte Plauener Musiker und Unterhaltungskünstler Tobias Rüdiger, besser bekannt als „Tobs“, gewonnen werden. Er erklärte sich bereit, gemeinsam mit Uwe Apel und André Lucas, die insgesamt 5 Titel zu produzieren. Infiziert vom WKC – Virus ist er inzwischen Mitglied unseres Vereins und alle 3 gemeinsam bereichern als „WKC – Allstars“ unsere Programme. „Von befreundeten Vereinen wurde neidvoll anerkannt, dass Eure frische Art und die zündenden musikalischen Ideen ein echter Gewinn sind, und dass Ihr Euch durchaus als Teil der Zukunft des Karnevals verstehen dürft. Denn mit neuen Ideen können wir neue Gäste gewinnen und begeistern. Euch Dreien vielen Dank für Euer Engagement! Bringt Euch bitte weiter so intensiv ein.“
Das zurückliegende Jahr kannte aber nicht nur Erfolge. So reagierten einige Mitglieder auf die personelle Umbesetzung des Elferrates mit Ablehnung und Frustration. Statt sich ihres Mitspracherechtes zu bedienen und einen Antrag an die Mitgliederversammlung zu stellen, versuchten sie Stimmung gegen den Vorstand zu machen und Unfrieden unter den Mitgliedern zu säen. Im Ergebnis dieser unschönen Auseinandersetzung verließen 8 Mitglieder den Verein, darunter 2 ehemalige Präsidenten und unsere langjährige Gruppenleiterin der Garde.
Da jedes Ende auch ein neuer Anfang ist, fanden nach der Glättung der Streitwogen neue „alte“ Mitglieder zurück in den Verein. Mit Oliver Roth, Mike Roscher, Heike Baldung und Frank Heinecke konnten wir erfahrene Karnevalisten zurückgewinnen, die sich inzwischen wieder sehr intensiv in die aktive Vereinsarbeit einbringen. Vielen Dank an Heike, die inzwischen wieder die Regie über den Fundus übernommen hat. Ein besonderer Dank gilt Oliver Roth. Er hat sich gemeinsam mit Mirko Werner sofort wieder den Hut für unseren Internetauftritt aufgesetzt. Nach Monaten des Stillstandes gibt es nun wieder aktuelle Informationen und Bilder vom WKC im Internet.
Der Höhepunkt der engagierten Arbeit aller Mitglieder und Lohn für wochen- und monatelange Mühen, waren unsere Veranstaltungen. Da das „Haus Vogtland“ zwar renoviert, aber für Veranstaltungen noch immer nicht verfügbar ist, fanden wir in Erika Steinke einen guten und fairen Partner. Im „Panorama – Restaurant“ ging es 4 Mal „Hoch hinaus mit dem WKC“. Dass 2 Samstagsveranstaltungen und der Rosenmontagsball auch ein hohes finanzielles Risiko mit sich bringen, war uns bereits im Vorfeld bewusst. Wir gingen es ein, um an Traditionen unseres Vereins anzuknüpfen. Denn nur so haben wir es geschafft, den WKC 2 Jahre vor dem 50. Jubiläum wieder aktiv ins Bewusstsein der Plauener und Vogtländer zu rücken. Abgesichert durch das tolle Engagement der neu ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe Sponsoring konnten wir das Risiko minimieren und schlussendlich gab uns der Erfolg Recht.
Nach unserer Auftaktveranstaltung am 06.02. dieses Jahres war allen Beteiligten klar, dass wir Alles richtig gemacht hatten. Wir konnten unser Publikum begeistern und ernteten jede Menge Anerkennung von befreundeten Vereinen, die wir als Gäste begrüßen durften. Bereits einen Tag später war es Zeit, für die kleinen Narren den traditionellen Kinderfasching des WKC zu feiern. Hier zeigten sich einige Defizite, die wir in Zukunft ausmerzen müssen. So ist eine bessere Koordination an den Spielstationen nötig und unsere Großspiele müssen saniert und überarbeitet werden.
Nach dem ersten närrischen Empfang im Dormero-Hotel am Vormittag des 11. Februar folgte am Abend der inzwischen traditionelle Gastauftritt unseres Männerballetts beim Weiberfasching des DCC Weischlitz. Hier konnten unsere Grazien dem begeisterten Publikum beweisen, warum es sich lohnt, hart zu trainieren.
Es folgten die zweite erfolgreiche Samstagsveranstaltung und der Plauener Karnevalsumzug.
Bereits einen Tag später nahmen wir am Greizer Rosenmontagszug teil, bevor es nach längerer Pause wieder einen Rosenmontagsball beim WKC gab.
Nach dem VVC - Abschlussabend und der Schlüsselrückgabe am Aschermittwoch war es Zeit, Bilanz zu ziehen.
Diese fiel finanziell nicht all zu gut aus, da wir weniger Gäste hatten, als wir für einen finanziellen Erfolg benötigt hätten. Allerdings konnten zumindest alle Kosten gedeckt werden und es gab ein bescheidenes Plus, das wir zur Finanzierung der nächsten Vorhaben verwenden werden.
Auf der ideellen Seite waren unsere Veranstaltungen aber ein voller Erfolg. Vom Teamgeist, Engagement jedes Einzelnen und jeder Menge Optimismus getragen, brachten wir ein unterhaltsames, abwechslungsreiches und innovatives Programm auf die Bühne.
Bei unseren Tanzgruppen machte sich das harte Training unter Leitung von Steffi Hohmuth bezahlt. Trotz eines engen finanziellen Rahmens entschied sich der Vorstand, die Trainerin wieder zu engagieren. Dass dies die richtige Entscheidung war, konnte man an der hohen Qualität der Darbietungen erkennen. Aus diesem Grund werden wir dieses Engagement fortführen. Um die Trainerstunden auch finanziell schultern zu können, wurden Fördermittel beantragt und genehmigt.
Mit Unterstützung der Stadt Plauen über 400 Euro ist der Trainingsbetrieb für 2010 abgesichert. Fördermittel für 2011 werden ebenfalls beantragt.
Nach dem abwechslungsreichen Jahr als Vorstand des WKC möchten wir aber auch einen Ausblick auf die Vorhaben der kommenden 12 Monate bis zur Neuwahl geben. In Vorbereitung der nächsten und der darauf folgenden Jubiläumssaison ist es erforderlich, den Verein personell und finanziell weiter zu verstärken. So soll eine weitere Garde ins Leben gerufen werden.
Dies und auch die nötige Neuanschaffung von Gardekostümen, die Anfertigung von Orden für das Vereinsjubiläum und weitere Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Jubiläum, werden den Verein finanziell belasten. Wir werden uns daher um weitere Fördermittel bemühen und versuchen, weitere Sponsoren und Spender zu gewinnen. Auch andere Einnahmemöglichkeiten sind zu prüfen.
Worauf wir aber auf keinen Fall verzichten möchten, ist das Engagement jedes einzelnen Mitgliedes! Bringt Euch und Eure Ideen ein, auch wenn nicht alle umgesetzt werden können. Tragt das positive Gemeinschaftsgefühl in unserem WKC nach Außen und erzählt Anderen davon. Nur so können wir unseren Verein nach vorn bringen und neue große Ziele erreichen.
Vielen Dank für Eure Mitarbeit!
Auf unseren WKC ein dreifaches „WEFA-Helau!"